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Wir alle kennen das: Du sitzt vor deinem Online-Banking, gibst die Empfängerdaten ein, und mit einem Klick ist das Geld weg. Ein paar Minuten später schießt dir ein Gedanke durch den Kopf: „War das wirklich die richtige IBAN? Habe ich den Verwendungszweck richtig geschrieben?“ Und schon ist die Verunsicherung da. Kann man eine Überweisung einfach stornieren? Was tun, wenn der Fehler bereits passiert ist?

In diesem Artikel werden wir dir zeigen, welche Optionen du hast, wenn du eine Überweisung stornieren möchtest – sei es bei deiner Filialbank oder bei einer Direktbank. Dabei gehen wir auf die wichtigsten Schritte und Besonderheiten ein und geben dir praktische Tipps an die Hand, damit du im Notfall sofort handeln kannst.

⏳ Sofort handeln: Wann kann ich eine Überweisung stornieren?

Wenn dir direkt nach der Überweisung ein Fehler auffällt, ist das Erste und Wichtigste: Schnell sein! Sobald du die Überweisung bestätigst, wird sie in der Regel automatisch weitergeleitet und verarbeitet. Aber keine Sorge, es gibt ein kleines Zeitfenster, in dem du noch handeln kannst.

Innerhalb der sogenannten „Cut-Off-Zeit“, die je nach Bank unterschiedlich ist, kann die Überweisung möglicherweise noch gestoppt werden. Die Cut-Off-Zeit liegt oft zwischen ein paar Minuten bis hin zu mehreren Stunden, in denen die Transaktion von der Bank noch nicht vollständig ausgeführt wurde. In dieser Zeit hast du die Chance, entweder online oder telefonisch eine Stornierung anzustoßen.

Für Filialbanken bietet sich oft der direkte Gang zur Bankfiliale an, während bei Direktbanken der telefonische Kundenservice oder der Chat im Online-Banking die schnellste Lösung sein kann. Aber Vorsicht: Nicht jede Bank kann eine bereits angestoßene Überweisung zurückholen – es kommt auf den Status der Buchung an.

🚨 Was tun, wenn die Überweisung schon ausgeführt ist?

Was aber, wenn das Zeitfenster verstrichen ist? Wenn die Überweisung bereits ausgeführt wurde, ist eine Stornierung nicht mehr ohne Weiteres möglich. Aber auch dann gibt es noch Hoffnung. Hier ist der nächste Schritt, den du unternehmen kannst: die sogenannte Rücküberweisung.

Du kannst deine Bank bitten, den Empfänger der Überweisung zu kontaktieren und um eine Rücküberweisung zu bitten. Auch wenn die Bank gesetzlich nicht verpflichtet ist, in diesem Fall aktiv zu werden, tun dies viele dennoch als Service für ihre Kunden. Beachte jedoch, dass dies keine Garantie ist. Der Empfänger muss der Rücküberweisung zustimmen, und je nachdem, wie schnell das Geld bei ihm ankommt und ob er es bereits genutzt hat, kann das eine Herausforderung sein.

Sollte der Empfänger der Rücküberweisung nicht zustimmen oder nicht erreichbar sein, bleibt dir als letzte Möglichkeit der juristische Weg. Insbesondere, wenn es sich um einen Betrug handelt, solltest du schnell reagieren und möglicherweise eine Anzeige bei der Polizei erstatten. Auch hier gilt: Je schneller du handelst, desto besser stehen deine Chancen, dein Geld zurückzubekommen.

🔒 Besondere Vorsicht bei Auslandsüberweisungen

Ein besonders kniffliger Fall sind Auslandsüberweisungen. Hier gelten oft andere Regeln als bei Inlandsüberweisungen, und das Rückholen des Geldes kann sich deutlich schwieriger gestalten. Bei Auslandsüberweisungen innerhalb des SEPA-Raums (also innerhalb der EU sowie einiger weiterer Länder) hast du ähnliche Rechte wie bei Inlandsüberweisungen, was den Rückruf angeht.

Aber bei Überweisungen außerhalb des SEPA-Raums sieht es anders aus. Hier kann es nicht nur länger dauern, bis das Geld beim Empfänger ankommt, sondern die Bearbeitungsprozesse sind oft komplexer. Daher ist es besonders wichtig, bei Auslandsüberweisungen die Empfängerdaten genau zu überprüfen, um Fehler zu vermeiden. Sollte dir ein Fehler unterlaufen, kontaktiere umgehend deine Bank. In den meisten Fällen ist der Rückruf jedoch deutlich komplizierter und teurer als bei Inlandsüberweisungen.

✅ Fazit: Wie du im Notfall richtig reagierst

Eine Überweisung zu stornieren, kann nervenaufreibend sein, aber mit den richtigen Schritten und schnellem Handeln stehen die Chancen gut, dass du das Geld zurückbekommst. Am wichtigsten ist es, sofort zu handeln, sobald dir ein Fehler auffällt. Solange die Überweisung noch nicht vollständig ausgeführt wurde, hast du eine Chance, die Transaktion zu stoppen. Bei Direktbanken bieten sich oft der telefonische oder digitale Kundenservice an, während bei Filialbanken der Gang zur Bankfiliale sinnvoll ist.

Auch wenn die Überweisung bereits ausgeführt wurde, gibt es noch Möglichkeiten. Mit etwas Glück und der Unterstützung deiner Bank kannst du eine Rücküberweisung veranlassen. Bei internationalen Überweisungen solltest du besonders vorsichtig sein, da hier die Rückholung oft schwieriger und kostenintensiver ist.

📋 Konkrete Handlungsschritte für dich:

  • Prüfe sofort nach der Überweisung alle Daten und achte auf Fehler.
  • Kontaktiere umgehend deine Bank, wenn du einen Fehler entdeckst – telefonisch oder online.
  • Handle innerhalb der Cut-Off-Zeit, um die Überweisung noch zu stornieren.
  • Wenn die Überweisung bereits ausgeführt wurde, bitte deine Bank, den Empfänger zu kontaktieren.
  • Im Falle eines Betrugs: Reagiere schnell und erstatte gegebenenfalls Anzeige bei der Polizei.
  • Sei bei Auslandsüberweisungen besonders vorsichtig und prüfe alle Daten mehrmals.

Wir hoffen, dass dir dieser Artikel weitergeholfen hat und du in Zukunft besser vorbereitet bist, falls du jemals eine Überweisung stornieren musst. Bleib ruhig, handle schnell, und oft lässt sich der Schaden noch abwenden.